Meditation Fensterbild 11

Bild 11: Christus trägt sein Kreuz

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Johannes 19,15-17

Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König denn den Kaiser.
Da überantwortete er ihnen Jesus, daß er gekreuzigt würde.
Sie nahmen ihn aber, und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, welche heißt auf Hebräisch Golgatha.

Der Einsamkeit des Leids folgt der Weg zur letzten Konsequenz. Schwer lastet Schuld, Schmerz und Tod. Übermaßen groß, finster drohend, beinahe erdrückend fordert es letzte Lebenskraft. Kaum zu tragen, kostet es den letzten Herzschlag. Und wieder Einsamkeit, wieder verlassen im Getöse der Sünde.
Doch er geht den Weg, dem Willen des Vaters folgend, der die Richtung vorschreibt, mühsam, gebrochen unter der schweren Last, der König der Schmach, Christus, das Lamm, das der Welt Sünde trägt, nun zur Schlachtbank geführt, unschuldig und doch duldsam.
"Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe ruht auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt" (Jes 53,5).
Dunkel und Hell bilden den auffälligen Kontrast, der Gegensatz von Schuld und Gehorsam, von Abtrünnigkeit und Selbstherrlichkeit zu Zuwendung und Hingabe zeichnet sich hier ab. Christus hat unser Kreuz auf sich genommen, das Kreuz, das ihm der Vater für die Welt aufgeladen hat. Christus, der Kreuzträger, das macht unser Kreuz leicht unter seinem Joch der Liebe. "Nehmet euer Kreuz auf euch und folget mir nach! (Mt 16,24). Als Christen in die Nachfolge Christi berufen, sind wir sein Gefolge von Kreuzträgern. Unter seinem Kreuz versammelt, aus seinem Kreuz lebend, durch sein Kreuz entlastet dürfen wir den Weg des väterlichen Willens gehen, den der wahre Kreuzträger Christus uns gewiesen hat. Er hat die Bresche geschlagen mit seinem Kreuz, das auch uns mitnimmt in die Gemeinschaft des Vaters. Dieser Weg führt unter die Demut, die Christus uns ermöglicht hat, die Demut vor Gott, der uns aufrichtet zu seinen Kindern, die Demut vor dem Nächsten, an den wir gewiesen sind, damit ihm durch uns hindurch Gott als sein entlastender Kreuzträger in Christus sichtbar werde.

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