Meditation Fensterbild 1

Bild 1: Das Zeugnis des Täufers vom Lamm Gottes

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Johannes 1,29..34

Des anderen Tages sieht Johannes Jesus kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!
Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.
Und ich kannte ihn nicht; sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich gekommen, zu taufen mit Wasser,
Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, daß der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm,
und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst, den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich sah und bezeugte, daß dieser ist Gottes Sohn.

Ein Bild voller Einfachheit, nur wenige Farben zeigen uns diese Szene. Die Wüste Juda im Hintergrund und die blaue Farbe des Jordan nennen uns den Ort der Handlung. Mittendrin zwei Personen. Nicht nur an der Kamelhaarfarbe seines Gewandes ist der Täufer zu erkennen. Er ist auch kleiner, so als ob er gerade spräche: "Der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe abzunehmen" (Mt 3,11). Dieser ist es, so scheint er zu sprechen, von dem ich euch gesagt habe. Der auf die zweite Gestalt von sich wegweisende Finger macht es uns überdeutlich.

Der zweite ist Jesus, umhüllt mit dem weißen Taufgewand; groß steht er in der Mitte des Bildes. Er ist wichtig, entscheidend. Über ihm schwebt vom Rot der Liebe Gottes umhüllt der Heilige Geist, sybolisiert in einer Taube. Von ihm und der überströmenden Liebe ist Jesus erfüllt; von Kopf bis Fuß durchzieht das göttliche Rot seinen Leib. Doch nicht aufrecht, nein in gebückter Haltung, voll Demut läßt er das Wunder an sich geschehen. Sollte damit ausgedrückt sein, daß er, der Gottessohn, sich zu uns Menschen erniedrigte? Oder ist es die Last der Sünde, die seinen Nacken beugt?

Wir müßten einmal einen Schritt zurücktreten und die ganze Gestalt zusammen mit dem Rot über seinem Haupt auf uns wirken lassen. Wir würden erkennen: Mit dem durch weiße Scherben umrahmten Rot ergibt diese Gestalt einen Kelch, gefüllt mit Blut. "Für euch vergossen zu: Vergebung der .Sünde"- so ist in diesem Jesus der Gottesknecht von Jesaja 53 sichtbar. Schon seine Taufe steht im Zeichen des Kreuzes und im Zeichen seiner reinigenden Gegenwart für uns im Abendmahl. "Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!" Schon die Taufe Jesu läßt sein Sterben für unsere Sünde und für den durch Gott in diesem Jesus erneuerten Bund mit uns erkennen. Tod und Taufe, Taufe und Lebensanfang, in der Taufe wird diese Verbindung bezeugt. Wir sind in Christi Tod getauft, schreibt Paulus an die Gemeinde in Rom (Rö 6,3), um dann fortzufahren: Nur aufgrund dieser Verknüpfung mit dem Tod Jesu in der Taufe leben wir.

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