Unsere Orgel

Entstehungsgeschichte

Der Anstoß, eine neue Orgel für die Johanneskirche anzuschaffen, kam im Februar 1999 vom Kirchenvorstand der Johannesgemeinde. Bereits in den Siebziger Jahren, erinnerte sich der Orgelsachverständige, gab es Pläne, eine größere Orgel anzuschaffen.
Im Mai 2000 wurde dann ein Orgelausschuss gegründet, der das Projekt "Eine Orgel für die Johanneskirche" bis zur Einweihung begleitet hat.

Der Auftag zum Bau der Orgel wurde am Gemeindefest im Juni 2003 feierlich zwischen Pfarrer Hermann Lutschewitz und Georg Walther, Orgelbaumeister und Geschäftsführer der Elsäßer Firma Mühleisen, unterzeichnet.

Die Einweihung der Orgel fand am 1. Advent 2004 (28.11.2004) in einem feierlichen Gottesdienst statt.
Der Einweihung vorangegangen waren Erkundungsfahrten in verschiedene Länder zu unterschiedlichsten Gemeinden um Orgeln zu betrachten und zu hören, ein Auswahlprozess des richtigen Instrumentenbauers, Spendensammelaktionen und viele andere Aktivitäten, geleitet vom Kirchenvorstand der Johannesgemeinde und des Orgelsachverständigen.

Bereits nach 5 Jahren konnte die Einweihung der Orgel gefeiert werden und dies mit dem Wissen, dass das Instrument bereits vollständig finanziert war.

Weitere Details zum Orgelprojekt können der Festschrift "40 Jahre Johanneskirche Erlangen", die im Pfarramt der Johannesgemeinde erhältlich ist, entnommen werden.

Orgel
weitere Ansichten der Orgel

Gestaltung, Konzeption und Disposition der Muhleisen-Orgel

Die Orgel in der Johanneskirche könnte mit Instrumenten, die um 1740 bis 1840 gebaut wurden, verglichen werden, technisch wie auch klanglich. Die Musik dieser Zeit wird am besten zu interpretieren sein. Dies schließt die Interpretation von Musik anderer Epochen keinesfalls aus.

Das Äußere der Orgel, ihr Prospekt mit dem Wechsel von halbrunden Türmen und flachen Pfeifenfeldern, verweist auf die klassisch französiche Orgel.

Das einmalige Schleierwerk über den Frontpfeifen verbindet im Holz eingeschnitzte Pfeifendarstellungen mit dem Glanz der Zinnpfeifen.

Schleierbretter

Der Pfeifenklang wurde weich, leuchted, klar, aber nicht aggressiv gestaltet, ganz im Einklangmit der äußeren Gestalt des Gehäuses. Die Tonqualität wurde besonders rein und ausgeglichen intoniert.

Die Traktur ist rein mechanisch, sowohl für die Ton- wie für die Registertraktur, beides weitgehend in Holz gebaut. Die Mensuren und die Intonation der Pfeifen wurden an die räumlichen Volumen- und Akustikvorgaben angepasst. Die Klangfaben fügen sich zu einer Einheit zusammen, die eerstaunlicherweise vielseitig zu verwenden ist.

Die Orgel hat 18 Register, davon 3 Transmissionen, die viele Verbindungsmöglichkeiten erlauben. Jedes Register hat seine eigene Persönlichkeit und solistische Eigenschaften.

Die Disposition steht auf der Basis von Prinzipal 8' im Prospekt. Zwei 16'-Stimmen im Pedal unterfangen das gesamte Klangbild.
Die wohltemperierte Stimmung begünstigt die Klangverschmelzung, da in den vorzeichenarmen Tonarten die aktustischen Obertöne jeder Pfeife besser mit der Einstimmung der einzelnen Pfeifen harmonieren.

Orgel Spieltisch

Hauptwerk/ I. Manual C - g'''

Boudon 16'

C-H Fichte, Diskant 25% Zinn
Principal 8' im Prospekt stehend, 80% Zinn
Flöte 8' C-H eiche, Diskant 25% Zinn offen ab fis°
Octav 4' 80% Zinn
Doublette 2' 80% Zinn
Fourniture vierfach 1 1/3' 80% Zinn
Trompete 8' 80% Zinn, französiche Bauweise
Recit - Schwellwerk / II. Manual C - g'''  
Gedeckt 8' C-H Tanne, Diskant 25% Zinn
Salicional 8' 80% Zinn, C-H innengekröpft
Prestant 4' 80% Zinn
Nazard 2 2/3' 25% Zinn
Octav 2' 80% Zinn
Tierce 1 3/5' 25% Zinn
Hautbois 8' 80% Zinn, französiche Bauweise
Pedal C - f'  
Bourdon 16' Transmission aus dem Hauptwerk
Principal 8'

Transmission aus dem Hauptwerk

Octav 4' Transmission aus dem Hauptwerk
Ophicléide 16' Fichte, deutsche Bauweise

Tremulant, auf beide Manuale wirkend
Koppeln: I/P - II/P - II/I
Feste mechanische Kombination: Pleno-Zug
Stimmung: wohltemperiert, leicht ungleichschwebend

 

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