Meditation Fensterbild 16

Bild 16: Pfingsten

Fensterbild 16

Apostelgeschichte 2,1-4

Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle beieinander an einem Ort.
Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzt sich auf einen jeglichen unter ihnen,
und sie wurden alle voll des heiligen Geistes und fingen an zu predigen in anderen Zungen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

War die Bewegung des letzten Bildes nach oben gerichtet, aus dem Bild herausstrebend, so zeigt sich hier eine umgekehrte Richtung. Nun strömt es von oben herab auf jene Menschen. Aus einem tiefen Blau wie aus unergründbarem Wasser ergießt sich Sturzbächen gleich der Geist Gottes auf sie. Mitten drin die sprudelnde Quelle, der Geist Gottes in Gesta einer Taube; sie läßt überreichlich ihre Kraft sprudeln. Schon sind die Betroffenen davon erfüllt. Doch die Bewegung greift weiter, sie bleibt nicht stehen, sie erfaßt auch die am Rande Stehenden und beginnt sie zu erfüllen. Auch da kommt Bewegung ins Bild. Dankend sind die Hände erhoben, erschüttert von diesem wunderbaren Geschehen sind einige in die Knie gesunken, die Hände ausgebreitet, nicht wissend, woher ihnen diese Gabe kommt, die unverdient sie mit Freude erfüllt. Wie der Mensch erst durch die Anhauchung Gottes ins Leben gerufen und menschliches Wesen wurde (1 Mose 2,7), so wird die Kirche, der Leib Christi mit der Anhauchung des Geistes lebendig.

Pfingsten, wir bezeichnen dieses Fest gemeinhin als Geburtstag der Kirche, besser wäre unter Pfingsten den Tag zu feiern, an dem die Kirche in den Zwölfen ja schon gestaltet, ihr Wesen von Gott erhielt, den Heiligen Geist. Er ist die Kraft, der Lebensodem, der Kirche Leben gegeben hat und gibt. Mit dieser Gabe erst kommt die dynamische Kraft Gottes in der Kirche zur Entfaltung, die Menschen und Völker aller Nationen und Rassen im Geist Gottes vereint. Pfingsten, ist zugleich das Fest, daß nichts aus der Kirche selber kommt, Dies Wunder macht überdeutlich, daß selbst die Kirche des Atems Gottes, seines Geistes stet: bedarf. Sie kann darauf nur warten und darum nur beten. Aber Pfingsten ist eben auch die Verheißung und Grundlage der Gewißheit, daß Gott in der Welt und Kirche weiterwirkt, auch wenn die Menschen versagen,

Drei Kreuze, nackt, kahl und bloß; ohne Farbe und Glanz, grau und eher abstoßend. Verständlich, daß sich bei vielen auch hier in der Gemeinde kein beruhigendes Gefühl angesichts dieser drei Kreuze einstellen will. Selbst der Kruzifixus zeigt Kanten und Härte. Zum Wohlfühlen sind diese Kreuze wirklich nicht, eher Stein des Anstoßes. Wir kennen Kreuze aus warmen Holz geschnitzt, in angenehmen, menschlichen Farben, die etwas das grausige und schreckliche dieses Todes verdecken. Warum nicht s o? Warum so kalt? Warum so erschreckend? Doch warum n i c h t so? Ist und war das Kreuz nicht Skandalon, Stein des Anstosses? Oder war das Kreuz etwa nicht, und besonders das Kreuz Christi, zu aller Zeit Anstoß und Abstoß zugleich? Man stößt sich an ihm, ebenso wie man sich am Gekreuzigten stößt. Mit ihm und seinem Kreuz wird man nicht so schnell fertig. Es verhält sich eher umgekehrt: Dieses Kreuz macht einen fertig, so hart und unbequem, eigene Schuld vor Augen führend.

Viele Zeiten und viele Menschen haben versucht dieses Kreuz schöner, angenehmer, ertragbarer zu machen, sich in die lieblichen Wunden dieses Gekreuzigten zu versenken. Das Kreuz aber wirft seine Schatten voraus und zurück, dunkle Schatten auf unsre und vergangene Zeit. Wir können nur m i t ihm leben, und wir können nur mit i h m leben. Torheit? Unverstand? "Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft. Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch törichte Predigt zu retten, die daran glauben. Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als göttliche Kraft und göttliche Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind" (1 Kor 1,18+21-25)

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